Moers. (pst) Finanzielle Probleme, familiäre Schwierigkeiten, berufliche Sorgen: Nicht immer sind die Startbedingungen nach der Geburt eines Kindes für Eltern und Kind unbeschwert. Deshalb ist das ‚Netzwerk Kinderzukunft‘ ein Lichtblick für alle, die Unterstützung benötigen. Seit mittlerweile zehn Jahren engagiert sich das Netzwerk für benachteiligte Kinder und Familien. Das Konzept setzt in Moers meist schon vor der Geburt an. In den Krankenhäusern Bethanien und St. Josef ermitteln Koordinatorinnen in einem persönlichen Anamnesegespräch einen möglichen Hilfebedarf und vermittelt direkt in passgenaue Hilfen. Dies geschieht in enger Abstimmung mit Krankenschwestern, Hebammen, Ärzten und den ‚Frühen Hilfen‘ der Stadt. Mehr als 96 Prozent der Familien nehmen aktuell teil. ‚Netzwerk Kinderzukunft‘ ist mittlerweile auf Kreisebene etabliert.
Früher Zugang zu Familien
In den Krankenhäusern kümmern sich Fachkräfte vor und nach der Geburt intensiv um alle Familien und mögliche Belastungsfaktoren. Im standardisierten Screeningverfahren erfahren sie, ob gesundheitlicher oder psychosozialer Unterstützungsbedarf besteht. „Der frühe Zugang zu Familien über die Gesundheitshilfe ist sehr wertvoll“, weiß Stephan Caniels vom städtischen Jugendamt. Ergibt sich erst zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise durch den Kinderarzt, ein Hilfebedarf, kann dieser über die niedergelassenen Ärzte bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres des Kindes jederzeit im Netzwerk Kinderzukunft ‚aktiviert‘ werden. Nach der Einwilligung der Familien zur Teilnahme wird der Name automatisch in eine Fallnummer umgewandelt – eine Rückverfolgung ist dabei nicht möglich.
Umfangreiches Netzwerk
Bei Unterstützungsbedarf kann auf ein umfangreiches Netzwerk zurückgegriffen werden – dazu gehören beispielsweise Gesundheits- und Jugendamt, freie Träger der Jugendhilfe, Sozialpädiatrisches Zentrum, Familienhebammen, Kinder-, Jugend- oder auch Frauenärzte. „Allen ist es wichtig, Kenntnis von mehreren Organisationen aus verschiedenen Bereichen und Wissen der jeweils anderen Professionen zu nutzen, eigene Möglichkeiten der Hilfeleistung zu verbessern und vorhandene Ressourcen zugänglich zu machen“, berichtet Caniels. Initiator des Moerser Projekts waren das Jugendamt und die Geburtskliniken. Das ‚IMO – Institut‘ hat es umgesetzt und wissenschaftlich begleitet.
Infobox: Kontakt: Stephan Caniels, Koordinator Frühe Hilfen, Jugendamt der Stadt Moers
Telefon: 0 28 41 / 201-814 | E-Mail: stephan.caniels@moers.de
Foto: Ein starkes Team für eine gute Kinderzukunft: Mitglieder des gleichnamigen Netzwerks. (Foto: pst)
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Moers)