Die „2. Abgrabungskonferenz zum Regionalplan Ruhr“ soll auch zum Forum aller werden, die die Wachstumsphantasien der Kiesindustrie ablehnen und den Niederrhein als gewachsene Heimat bewahren wollen. Aber dazu müssen die Kies-Kritiker dort erst einmal zu Wort kommen. Und das ist nach Ansicht von Arnd Cappell-Höpken keineswegs sicher: „Wir wissen zwar, dass diese Konferenz am 6. Oktober stattfinden wird“. Aber einfach hingehen, hinhören und idealerweise auch mitreden über den Entwurf des Regionalplans Ruhr, in dem die für den Kiesabbau vorgesehenen Flächen dargestellt sind – dieser Plan wird so nicht funktionieren.
Das kritisiert Cappell-Höpken jetzt nachdrücklich. Rein zufällig ist der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Wesel gerade auf den Ablauf des Anmeldeverfahrens gestoßen, das der Regionalverband Ruhr (RVR) definiert hat: „Nur wer sich frühzeitig im Internet registriert, hat überhaupt eine Chance, die Veranstaltung zu verfolgen“. Und nur mit viel Glück kann man das live und am Sitzungsort in Essen tun. „Das ist so bislang nirgends in breitem Kreis kommuniziert worden“, kritisiert Cappell-Höpken. Aber (nur) wer als Teilnehmer angemeldet ist, kann sich mit Fragen zu dem Planentwurf, dem weiteren Verfahren und den Beiträgen der Referenten äußern und in die Diskussion einbringen“. Anders gewendet: Wer nicht registriert ist, bleibt stumm.
Im Übrigen hat Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Wesel, durchaus Verständ- nis für Skepsis gegenüber der Auswahl von Essen als Veranstaltungsort der Abgrabungskonfe- renz: Dort sei zwar der Sitz des RVR, aber die Konflikte zu den künftigen Auskiesungsflächen gebe es in erster Linie im Kreis Wesel. Die Abgrabungskonferenz dort stattfinden zu lassen, wäre eine gute Entscheidung gewesen, betont Berger und schreibt dem RVR ins Stammbuch: „Man muss die Themen zu den Menschen bringen – und nicht die Menschen zu den Themen zwingen“.
„Aufgrund der anhaltenden epidemischen Lage wird die 2. Abgrabungskonferenz hybrid als Online-Veranstaltung durchgeführt“, beschreibt der Regionalverband Ruhr als Veranstalter. Konkret soll das so funktionieren: Aus organisatorischen Gründen kommt erst nach Ende der Registrierungsphase eine verbindliche Zusage zur Teilnahme an der Konferenz. Oder eben nicht. Immerhin: „Mit der Bestätigung Ihrer Teilnahme erhalten Sie im Vorfeld einen Link zur digitalen Veranstaltung an Ihre E-Mail-Adresse zugeschickt“, erläutert der RVR. Arnd Cappell-Höpken: „Ich kann deshalb allen, die sich für dieses brisante Thema interessieren, nur raten, sich umgehend anzumelden“. Der RVR nennt als Kontakt die E-Mail-Adresse hebestreit@rvr.ruhr
(Quelle: Pressemitteilung CDU Kreistagsfraktion)