Duisburg Die Stadt Duisburg entwickelt im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie gemeinsam mit den Smart City Partnern zahlreiche Produkte und Dienstleistungen. Dabei kommen verstärkt neue Technologien zum Einsatz, wie beispielsweise beim Projekt „NavVis – Die Indoornavigationslösung“, bei dem nun in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, IMD und DVV das Rathaus Hamborn gescannt und so ein digitaler Zwilling erstellt wurde.

Das mehr als 100 Jahre alte Rathaus Hamborn, das heute das Bezirksamt beherbergt, ist eines der markantesten Gebäude im Duisburger Norden. Das Baudenkmal wurde von der DVV im Auftrag der Stadt Duisburg vollständig gescannt und damit jeder Winkel des Gebäudes digital verwertbar gemacht. Hierfür wurden etwa 6500 Quadratmeter mit Laserscannern abgefahren, die Millionen einzelner Bildpunkte lieferten und zusammen das Gebäude als eine dreidimensionale Punktewolke darstellen. So lässt sich jeder einzelne Punkt zur Vermessung nutzen. Zeitgleich nehmen Kameras ein dichtes Netz hochauflösender 360-Grad-Fotos des gesamten Innenraums auf. Im Rathaus Hamborn sind auf diese Weise 12.000 Bilder entstanden, mit denen sich später virtuell durch das Gebäude navigieren lässt.

Das 3D-Laserscanning und das Erstellen der 3D-Gebäudemodelle dienen als Grundlage für einen einheitlichen Ablauf zur Digitalisierung und Erfassung von Stammdaten aller städtischen Gebäude und Grundstücke. Das virtuelle Aufmaß lässt sich für viele Aufgaben bei der Verwaltung des städtischen Gebäudedatenbestandes nutzen und ist auch als Dokumentations- und Auswertungsmöglichkeit in der Denkmalpflege und in der Archäologie einsetzbar. Bei dem virtuellen Aufmaß wird nicht nur die Gebäudegeometrie erfasst, sondern auch alle sichtbaren Bauteile, wie z.B. Fassade, Dachstuhl, Wand- und Deckenbeläge, Möblierung, technische Ausstattungen und Außenanlagen. Diese Informationen dienen beispielsweise als Grundlage für Sanierungs-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen.

„Die Stadt Duisburg und die DVV gehen mit der 3D-Erfassung von städtischen Gebäuden neue Wege”, erläutert Stadtdirektor Martin Murrack. „Mit den Ergebnissen aus dem DigiScan des Hamborner Rathauses kann eine deutlich schnellere Bearbeitung und Auswertung der Bestandsaufnahme des Gebäudes auf digitalem Weg erfolgen. Dies führt zu Reduzierung von Vor-Ort-Terminen für Aufmaß und Besichtigung und dadurch auch zur Minimierung von Störungen des Dienstbetriebes. Auch die Bürgerinnen und Bürger haben etwas von der Digitalisierung: Schon heute können einige Museen digital besucht werden. Demnächst wird man vor einem Termin im Rathaus auch schon mal nachschauen können, wo der gewünschte Raum zu finden ist.“

Thomas Krützberg, Geschäftsführer des IMD ergänzt: „Bereits mit der Erstellung des 3D-Modells des Rathaus Duisburg, einiger anderer städtischer Gebäude und der Mitwirkung am BIM Handlungsleitfaden des Landes NRW haben wir uns erfolgreich für die Zukunft des Planen, Bauen und Betreibens von Gebäuden aufgestellt. Durch den Einsatz dieser Technologie und den damit verbundenen ressourcenschonenden Mitteleinsatz können wir wesentlich effektiver agieren und gleichzeitig Kosten sparen.“

Marcus Vunic, Geschäftsführer der DVV, ergänzt: „DigiScan ist eines der jungen Produkte aus unserem Konzern, das die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von digitalisierten Gebäuden und Räumen schnell erkennbar und erlebbar macht. Wir haben bereits Büro- und Verwaltungsgebäude, Werkshallen, Bahnhöfe und Museen gescannt, um zu navigieren, kartieren oder vermessen. Mit DigiScan werden Gebäude auch digital nutzbar und erlebbar.“

Das Ergebnis hat die DVV auch für alle Interessierten auf Youtube veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=SxFMKAGs5yg

Weitere Anwendungsbeispiele gibt es hier:

www.duisburgsmartcity.de (z.B. digitaler Rundgang Kultur- und Stadthistorisches Museum, Binnenschifffahrtsmuseum, Rathaus Burgplatz)

https://www.duisburgcity.com/geschaeftskunden/leistungen/digiscan/

(Quelle:Pressemitteilung Stadt Duisburg)