Duisburg Die Duisburger Stadtbibliothek strebt die Entwicklung ihrer Stadtteilbibliotheken hin zu sozialräumlichen Anlaufstellen an. Der bisherige Schwerpunkt der Arbeit, nämlich den Zugang zu Medien, Information und Bildung zu ermöglichen, wird um eine soziale und integrative Komponente erweitert. In den sozialräumlichen Anlaufstellen soll eine neue Begegnungskultur geschaffen werden, die den Interessen und dem Engagement von Menschen in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung einen Raum gibt. Zielgruppen sind insbesondere Lernende, Familien, Senioren und Zugewanderte.

 

„Die Stadtbibliothek ist in Duisburg eine anerkannte Bildungs- und Kulturinstitution. Sie erreicht viele Menschen. In ihren über die ganze Stadt verteilten Standorten sehen wir das Potential, sie noch besser für Bildung, Begegnung und Kultur zu öffnen und zu nutzen. Durch das Projekt erfährt die Arbeit der Stadtbibliothek eine wichtige Aufwertung“, so Astrid Neese, Beigeordnete für Bildung, Arbeit und Soziales.

 

Bei der Umsetzung dieses zukunftsorientierten Konzepts wird die Bibliothek in Kooperation mit der WerkStadt Duisburg GmbH seit dem Frühjahr 2020 durch Netzwerkerinnen unterstützt, die lokale Partnerschaften ausbauen, bürgerschaftliches Engagement stärken und Projekte für multikulturelle und generationsübergreifende Ziele entwickeln. Durch die Arbeit der vier Netzwerkerinnen sollen die Bibliotheken mit den Menschen und Institutionen in den Duisburger Stadtteilen miteinander vernetzt werden. Das Potential von Bibliotheken als Orten der Begegnung und der Kommunikation soll auf diese Weise verstärkt werden.

 

Darauf aufbauend werden passgenaue Angebote entwickelt. Schwerpunkte der Arbeit sind die Förderung und Koordination von bürgerschaftlichem Engagement und der Aufbau von Kooperationen für interkulturelle, inklusive und generationenübergreifende Angebote.

Pia Klaumann, Ezgi Köse und Petra Machoczek bringen als Erziehungswissenschaftlerin, Soziologin und Sozialdienstmitarbeiterin Erfahrungen aus ihren bisherigen beruflichen Tätigkeiten mit. Sabine Runkel hat die Konzepte mit entwickelt, das Team aber wegen eines privaten Ortswechsels vor kurzem verlassen. Eine Nachfolgerin wird aktuell gesucht.

 

Martina Schwiering, Geschäftsführerin der WerkStadt Duisburg GmbH, befürwortet das Projekt: „Ideen und Projekte zu erarbeiten,  das Schaffen eines Ortes der Begegnung für Jung und Alt zu unterstützen, ist unser oberstes Ziel. Umso mehr, wenn dabei ein gesellschaftlicher Mehrwert entsteht.“

 

Auch wenn durch die Corona-Pandemie bisher einige Aktivitäten nicht umgesetzt werden konnten, wurden bereits einige Projekte in die Tat umgesetzt. So wurden im letzten Jahr ehrenamtliche Lernpaten mit Schülerinnen und Schülern der Grundschulen zusammengebracht. Die Lernpaten unterstützen die Kinder beim Aufholen von Lernrückständen.

 

Dr. Jan-Pieter Barbian, Direktor der Stadtbibliothek, sieht in dem Projekt eine wertvolle Bereicherung: „Bibliothek und Netzwerkarbeit ergänzen sich ganz hervorragend. Es ist schon immer unser Anliegen gewesen, ein passendes Angebot für die Duisburgerinnen und Duisburger vorzuhalten. Durch die Arbeit der Netzwerkerinnen können wir noch besser auf die Bedürfnisse der Menschen in den Stadtteilen eingehen.“

 

In der Bezirksbibliothek Rheinhausen wurde in Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartnern ein Lesegarten gestaltet. Der Innenhof der Bibliothek lädt nun zwischen Blumen- und Gemüsebeeten zum Aufenthalt ein. In vielen Bibliotheken wurden Saatgutteiler aufgestellt. Pflanzenfreunde können hier Saatgut spenden und mitnehmen. Die Pflanzen sorgen dann für mehr Grün in der Stadt und Erhaltung der Insektenvielfalt. Weitere Projekte, zum Beispiel im Bereich Bildung für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft, sind in Planung.

 

Interessierte können Ideen für Projekte vorschlagen, sich als Kooperationspartner oder ehrenamtlich einbringen. Die Kontaktdaten zu den Netzwerkerinnen sind online unter www.stadtbibliothek-duisburg.de abrufbar.

 

Foto: v.l.n.r. Pia Klaumann, Beigeordnete Astrid Neese, Petra Machoczek, Dr. Jan-Pieter Barbian, Ezgi Köse

(Quelle: Pressemitteilung Stadt Duisburg)