Moers. (pst) Der digitale Raum ist ein wachsender und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil gesellschaftlichen Lebens. Leider nutzen Trolle und Hater Soziale Medien immer wieder, um Fake News zu verbreiten, Hass zu schüren und den politischen Diskurs zu demontieren. Sexismus, Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung bleiben in Wort und Bild ständig präsent und senken auch die Hemmschwelle zu Gewalttaten im Alltag. Der 13. Jugendkongress zur Überwindung von Rechtsextremismus und Stärkung von Demokratie hat sich mit dieser Problematik beschäftigt. Unter dem Motto ‚Demokratie zwischen Fake und Fakten‘ haben am Ende November insgesamt 200 Schülerinnen und Schüler aus zehn Kursen an sechs Moerser Schulen teilgenommen. Kooperationspartner waren wieder das Kinder- und Jugendbüro Stadt Moers, die vhs Moers – Kamp-Lintfort, das Junge Schlosstheater und Bollwerk 107. Gefördert wurde der Jugendkongress von der Volksbank Niederrhein.

 

Lebensnaher Workshop

„Eine große zentrale Veranstaltung war pandemiebedingt leider nicht möglich, also haben wir das bewährte und erfolgreiche Konzept vom Vorjahr durchgeführt“, berichtet Mark Bochnig-Mathieu vom Kinder- und Jugendbüro. „Wir haben für jede Schule Referenten organisiert, die Workshops in Kleingruppen oder Klassen durchgeführt haben.“ Die Themen waren vielfältig. Bei einem Workshop zu Verschwörungsideologien am Gymnasium Rheinkamp konnten die Schülerinnen und Schüler in einem ‚Social Media Check‘ z. B. Verbreitungsstrategien und Merkmale von Verschwörungsmythen recherchieren. Sie konnten so ihr eigenes Social-Media-Nutzungsverhalten reflektieren. „Das war ein lebensnaher, aktueller Workshop, aus dem wir eine Menge Rüstzeug für unsere Internetnutzung mitnehmen konnten. Wir freuen uns schon auf den nächsten Jugendkongress“, resümierte Lehrerin Linda Derpmann.

 

Positive Resonanz

Bei ‚Einführung in die Rassismuskritik‘ am Gymnasium Adolfinum wurden die Entstehung und Wirkung von Rassismus thematisiert. Bilder und sprachliche Mittel haben die Teilnehmenden für Stereotype sensibilisiert. „Als ein in Deutschland lebender Schüler bin ich mir meiner Privilegien sehr bewusst. Aber wie sehr das Privileg des ‚Weiß-Seins‘ auch meinen Alltag hier vor Ort bestimmt, war mir bisher noch nicht so klar”, sagte ein Teilnehmer. Die Resonanz der Lehrerinnen und Lehrer war durchweg positiv. Man wolle das Themengebiet möglichst noch vertiefen. „Das positive Feedback zeigt uns, dass wir mit dem Jugendkongress und den angebotenen Themen den richtigen Weg gegangen sind. Wir werden weiter mit den Schulen im Austausch bleiben und selbstverständlich auch im nächsten Jahr den Jugendkongress anbieten. Dann hoffentlich wieder in Präsenz“, sagte Mark Bochnig-Mathieu abschließend.

Foto 1: Am Gymnasium Rheinkamp haben die Schülerinnen und Schüler über Verschwörungsideologien in einem ‚Social Media Check‘ recherchiert. (Foto: Derpmann)

Foto 2: Um die Entstehung und Wirkung von Rassismus ging es am Gymnasium Adolfinum. (Foto: vhs)

(Quelle: Pressemitteilung Stadt Moers)