Duisburg Die Besucherinnen und Besucher der Mercator Matinéen erwartet am
Sonntag, 1. Mai, um 11.15 Uhr im Kultur– und Stadthistorischen Museum am
Johannes–Corputius–Platz (Innenhafen) anstatt eines Referates von
Professor Zeuske über „ Kolumbus und die Anfänge des Sklaverei–Atlantiks“
ein Vortrag des Marburger Ethnologie–Professors Karl Braun.
Unter dem Titel „Sie suchen nach dem Gold wie Schweine“ schildert Braun
die Eroberung Mexiko–Tenochtitlans aus indianischer Sicht und beschreibt
dabei ein dem Humanismus verpflichtetes Missionierungsprojekt radikaler
Franziskaner, das sich all den Kriegsgräueln und Grausamkeiten
entgegenstellte, welche die Übernahme der Aztekenherrschaft durch die
Spanier unter Cortéz begleitete.
Als bleibendes Zeugnis dieses Versuchs gilt dabei die Enzyklopädie von
Bernandino de Sahagún (1500–1590), die er auf Weisung des Ordens
begonnen und bis zum Ende seines Lebens, zunehmend in Opposition zum
eigenen Orden, fortgesetzt hat. In der „Allgemeinem Geschichte der
Angelegenheiten Neu–Spaniens“ hält Sahagún, unterstützt durch junge, von
ihm selbst ausgebildete Azteken alle Bereiche der aztekischen Kultur –
politische Verfassung, Religion, Alltagsleben, Fauna & Flora – fest, und zwar,
man höre und staune, sowohl auf Spanisch als auch auf Nahuatl. Ein Großteil
dessen, was man jenseits der Archäologie, von den Azteken weiß, geht auf
Sahagúns Werk zurück oder kann durch dieses eingeordnet werden.
Der Vortrag versucht Person und Werk von Bernadino de Sahagún in die
Eroberungsgeschichte und frühe Kolonialzeit Mexikos einzubetten.
Karl Braun ist seit dem Jahr 2002 Professor für Europäische
Ethnologie/Kulturwissenschaft an der Philipps–Universität Marburg. Von 1974
bis 1980 absolvierte er ein Studium der Empirischen Kulturwissenschaft,
Germanistik, Völkerkunde, Religionswissenschaft in Tübingen, von 1985–
1990 Lehre an der Universidad de Extremadura, Cáceres, sowie von 1992–
1997 an der Karls–Universität Prag.
2019 konzipierte er mit Bachelor–Studierenden der Marburger
„Vergleichenden Kultur– und Religionswissenschaft“ eine Ausstellung und
Publikation zur 500. Wiederkehr des Beginns der Eroberung Mexikos, mit
besonderer Würdigung Sahagúns. 1982 Publikation des 12. Buchs der
Sahagún–Enzyklopädie unter dem Titel: „‘Sie suchen nach dem Gold wie
Schweine‘: die Eroberung Mexiko–Tenochtitlans aus indianischer Sicht“,
konzipiert als (das Gegenteil bewirkender) Abschied von der Ethnologie.
Der Eintritt zu den Matinéen kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Um
Kartenreservierung wird gebeten unter (0203) 283–2640 oder ksm@stadt–
duisburg.de. Der Besuch der Ausstellungen ist inklusive. Es gilt die aktuellen
Corona–Regelungen, dazu zählt das Tragen einer medizinischen oder FFP2–
Maske innerhalb des Museums.
Sonntag, 1. Mai, um 11.15 Uhr im Kultur– und Stadthistorischen Museum am
Johannes–Corputius–Platz (Innenhafen) anstatt eines Referates von
Professor Zeuske über „ Kolumbus und die Anfänge des Sklaverei–Atlantiks“
ein Vortrag des Marburger Ethnologie–Professors Karl Braun.
Unter dem Titel „Sie suchen nach dem Gold wie Schweine“ schildert Braun
die Eroberung Mexiko–Tenochtitlans aus indianischer Sicht und beschreibt
dabei ein dem Humanismus verpflichtetes Missionierungsprojekt radikaler
Franziskaner, das sich all den Kriegsgräueln und Grausamkeiten
entgegenstellte, welche die Übernahme der Aztekenherrschaft durch die
Spanier unter Cortéz begleitete.
Als bleibendes Zeugnis dieses Versuchs gilt dabei die Enzyklopädie von
Bernandino de Sahagún (1500–1590), die er auf Weisung des Ordens
begonnen und bis zum Ende seines Lebens, zunehmend in Opposition zum
eigenen Orden, fortgesetzt hat. In der „Allgemeinem Geschichte der
Angelegenheiten Neu–Spaniens“ hält Sahagún, unterstützt durch junge, von
ihm selbst ausgebildete Azteken alle Bereiche der aztekischen Kultur –
politische Verfassung, Religion, Alltagsleben, Fauna & Flora – fest, und zwar,
man höre und staune, sowohl auf Spanisch als auch auf Nahuatl. Ein Großteil
dessen, was man jenseits der Archäologie, von den Azteken weiß, geht auf
Sahagúns Werk zurück oder kann durch dieses eingeordnet werden.
Der Vortrag versucht Person und Werk von Bernadino de Sahagún in die
Eroberungsgeschichte und frühe Kolonialzeit Mexikos einzubetten.
Karl Braun ist seit dem Jahr 2002 Professor für Europäische
Ethnologie/Kulturwissenschaft an der Philipps–Universität Marburg. Von 1974
bis 1980 absolvierte er ein Studium der Empirischen Kulturwissenschaft,
Germanistik, Völkerkunde, Religionswissenschaft in Tübingen, von 1985–
1990 Lehre an der Universidad de Extremadura, Cáceres, sowie von 1992–
1997 an der Karls–Universität Prag.
2019 konzipierte er mit Bachelor–Studierenden der Marburger
„Vergleichenden Kultur– und Religionswissenschaft“ eine Ausstellung und
Publikation zur 500. Wiederkehr des Beginns der Eroberung Mexikos, mit
besonderer Würdigung Sahagúns. 1982 Publikation des 12. Buchs der
Sahagún–Enzyklopädie unter dem Titel: „‘Sie suchen nach dem Gold wie
Schweine‘: die Eroberung Mexiko–Tenochtitlans aus indianischer Sicht“,
konzipiert als (das Gegenteil bewirkender) Abschied von der Ethnologie.
Der Eintritt zu den Matinéen kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Um
Kartenreservierung wird gebeten unter (0203) 283–2640 oder ksm@stadt–
duisburg.de. Der Besuch der Ausstellungen ist inklusive. Es gilt die aktuellen
Corona–Regelungen, dazu zählt das Tragen einer medizinischen oder FFP2–
Maske innerhalb des Museums.

– Prof. Karl Braun 2019 bei der Eröffnung der mit Studierenden erstellten
Ausstellung „Kollision 1519: Azteken Spanier“ / © Prof. Karl Braun
– Fra Bernarrdino de Sahagún / © Gemeinfrei, Wikimedia
Quelle: Stadt Duisburg