Duisburg/Niederrhein Marode Brücken, Stahl-Transformation, schnelle Planverfahren, hohe Kosten für Energie: Über diese Themen haben Unternehmer beim Politik-Dialog diskutiert. Eingeladen hatte die Niederrheinische IHK die neuen Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition aus Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve.

 

Jan Dieren, Rainer Keller, Mahmut Özdemir und Dirk Vöpel von der SPD, Felix Banaszak und Ulle Schauws von Bündnis 90/Die Grünen sowie Bernd Reuther von der FDP stellten sich und ihre Themen der IHK-Vollversammlung und den Fachausschüssen vor. Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich eingetrübt, wie auch die Konjunkturumfrage der IHK zeigt. Energiepreise und Rohstoffmangel belasten die Unternehmen, hinzu kommt der Fachkräfte-Mangel. Die Zukunft des Stahlstandortes Duisburg und die Brückenproblematik – auch bei diesen Themen drängt die Zeit. Noch vor Ablauf der ersten 100 Regierungstage hat die Niederrheinische IHK daher den Dialog mit den Abgeordneten gesucht.

 

Präsident Burkhard Landers im Gespräch: „An Europas größtem Stahlstandort wird sich entscheiden, ob unsere Industrie eine klimaneutrale Zukunft hat. Die Bundespolitik muss dafür den Rahmen schaffen, durch schnelle Planungsverfahren und eine gezielte Förderung der grünen Transformation.“ Dass die Wirtschaft so gut durch diese und vergangene Krisen gekommen ist, sei vor allem der Industrie zu verdanken. Daneben habe, unterstreicht Landers, der Neubau von Infrastruktur Priorität. „Beinahe-Ausfälle wie bei der Uerdinger Rheinbrücke sind ein Warnsignal, Komplettausfälle eine Katastrophe. Wir müssen als Logistik-Drehscheibe optimal erreichbar bleiben“.

 

Dr. Stefan Dietzfelbinger, IHK-Hauptgeschäftsführer ergänzt: „Unsere Firmen suchen händeringend nach Auszubildenden und Fachkräften. Die von der Politik diskutierte Ausbildungsplatz-Abgabe geht dabei völlig am Problem vorbei. Hier werden im schlimmsten Fall gutwillige Unternehmen bestraft. Wir sollten uns vielmehr gemeinsam bemühen, junge Leute rasch in eine Lehre zu bringen“.

 

Der virtuell geführte Dialog zwischen Politik und Wirtschaft soll im Sommer mit persönlichen Treffen fortgesetzt werden. In den vergangenen zwei Jahren hatte Corona viele für die Wirtschaft wichtige Themen an den Rand gedrängt. Mit den 11 Forderungen zur Bundestagswahl hatte die IHK ihren Standpunkt verdeutlicht und den neu gewählten Abgeordneten vom Niederrhein zukommen lassen.

Foto: IHK-Hauptgeschäftsführer, Dr. Stefan Dietzfelbinger (links) und IHK-Präsident Burkhard Landers im virtuellen Gespräch mit den Bundestagsabgeordneten vom Niederrhein. Foto: Niederrheinische IHK

(Quelle: Pressemitteilung Stadt Duisburg)