In Alpen nur noch geschptzet Bäume
Alpen Die Zeiten Bäume zu fällen neigen sich dem Ende zu. Gleiches gilt für die veraltete Alpener Baumsatzung. In der letzten Ratssitzung Mitte Februar waren Bäume das vorherrschende Thema. Ein Antrag der Grünen auf lediglich punktuelle Überarbeitung der Baumsatzung wurde mehrheitlich abgelehnt. Vielmehr regte die Verwaltung an, in Ruhe Vorschläge zur generellen Überarbeitung der Vorschrift erarbeiten zu können. Auf Vorschlag von FDP-Fraktionschef Thomas Hommen berät danach erst der Klima- und Energiebeirat, bevor abschließend der Bauausschuss das Thema wieder politisch auf seine Tagesordnung nimmt.
Die FDP-Fraktion unterbreitet jetzt erste Vorschläge, um die Baumschutzsatzung nicht nur zeitgemäß anzupassen, sondern sie gehen noch einen Schritt weiter. Durch das Schaffen von Effizienz und Einfachheit soll der Verwaltung ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, dass bürokratische Prozesse „fällt“.
„Jeder Baum ist uns gleich wichtig“, bringt es Fraktions-Vize Michael Weis auf den Punkt. Diesem Satz soll als erster Paragraph in der neuen Satzung die größte Bedeutung beigemessen werden. Dabei müsse nicht jeder Baum einzeln betrachtet werden, denn Art, Stamm-Umfang und Größe eines Baumes sollten dabei keine Rolle mehr spielen, ergänzt Hommen und führt weiter aus: „Die alleinige Fokussierung auf den Biotopwert eines Baumes erscheint uns als nicht mehr zeitgemäß. Wir können uns vorstellen, dass notwendige Ersatzpflanzungen mit einem Multiplikations-Faktor versehen werden, um die Kompensation der gefällten Bäume schneller erreichen zu können“.
Im ersten Moment klingt eine solche Aussage nach mehr Arbeit, doch das Gegenteil ist der Fall. Denn so sind viele Unwägbarkeiten klar definiert und werden zu Gesetzmäßigkeiten, die leicht zu verstehen und noch leichter umzusetzen sind. Dadurch, dass jede Fällung zu beantragen und zu überprüfen ist, gibt es keine Unterscheidung zwischen zu schützenden und nicht zu schützenden Bäumen. Auch werden die Ausnahmeregelungen auf ein Minimum beschränkt. Damit entspricht die Satzung der Lebenswirklichkeit. Ratsmitglied Vochtel ist sich sicher, dass die Gemeinde Alpen unter Zuhilfenahme der Digitalisierung dabei auch eine auch Lösung findet, die es ermöglicht, eine Genehmigung digital zu beantragen und zu erteilen. Das erleichtere das Prozedere insgesamt.
Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema kam den Freien Demokraten die Idee, einen großen Alpener Bürgerwald ins Leben zu rufen. Dieser wird u. a. durch Ausgleichsbepflanzungen, die nicht im selben Geltungsbereich der Satzung durchgeführt werden können, aufgeforstet und schafft dadurch neue Lebensqualität in Alpen.
Das Musterbeispiel der Gemeinde soll nach den Vorstellungen der Liberalen durch ein Beteiligungsprogramm für alle Alpenerinnen und Alpener vervollständigt werden. Dabei wären im Alpener Bürgerwald Pflanzungen durch persönliche Ereignisse wie Geburtstage, Geburten, Hochzeiten oder Jubiläen mit vorheriger Genehmigung der Gemeinde möglich. Auch Vereine und Organisationen könnten sich durch Pflanzungen anlässlich von Schützenfesten, Vereinsjubiläen oder sonstigen besonderen Ereignissen einbringen. Diese Bäume könnten darüber hinaus mit einer Namensplakette und einem Verweis auf die Baumart personalisiert werden. Vorschläge für Flächen mit entsprechender Größe und Eignung sollten in enger Abstimmung zwischen dem Klima- und Energiebeirat und der Verwaltung erfolgen.
Allen Parteien liegt die Umwelt am Herzen. Die Alpener Liberalen glauben, dass deshalb einem strikten ersten Paragraphen nichts im Wege stehen sollte.
(Quelle : Pressemitteilung FDP Alpen)