Duisburg 79 Veranstaltungen und 14 Ausstellungen innerhalb von 24 Tagen in rund 10
verschiedenen Sparten: Nach der Corona bedingten Zwangspause starten die
Duisburger Akzente in ihrer 43. Auflage vom 11. März bis zum 03. April 2022 wieder
mit einem prall gefüllten Programm. Dabei gibt es nicht den einen Veranstaltungsort.
Duisburger Akzente wird es im gesamten Stadtgebiet geben: vom Theater Duisburg, der
Kulturkirche Liebfrauen, filmforum am Dellplatz, dem Lehmbruck Museum, Innenhafen
bis zum Kreativquartier Ruhrort und auch den Rhein überqueren die Akzente bis zum
KOM’MA-Theater in Rheinhausen und zur Alten Brotfabrik in Beeck.
Beigeordnete Astrid Neese: „Nach den vorzeitig beendeten Duisburger Akzenten
„Glück“ vor zwei Jahren und den abgesagten Akzenten „Mauern“ im vergangenen
Jahr, freue ich mich, dass die beteiligten Partner offensichtlich nichts von ihrem
Engagement und ihrem Enthusiasmus für die Akzente verloren haben und für das
kommende Festival ein prall gefülltes und vielseitiges Programm auf die Beine gestellt
haben.“
Karoline Hoell, Geschäftsleiterin der Duisburger Kulturbetriebe:„Das umfangreiche
Programm der diesjährigen Duisburger Akzente führt mir wieder vor Augen, wie
lebendig die Duisburger Kulturszene ist.
Ich freue mich besonders über unser gemeinsam mit Avi Kaiser und Sergio Antonino
entwickeltes Schwerpunkthema im und rund um den Garten der Erinnerungen und
seinen Schöpfer Dani Karavan.“
Dabei verzichten die Organisatoren in diesem Jahr bewusst darauf, den Festivalpartnern
für ihre Projekte ein aktuelles kulturell oder gesellschaftlich relevantes Thema
vorzugeben. Deshalb reduziert sich in diesem Jahr die inhaltliche Orientierung auf ein
bloßes Satzzeichen, das Ausrufezeichen.
Das hat zum Teil ganz pragmatische Gründe: Für die abgebrochenen bzw. abgesagten
Akzente 2020 und 2021 mit den Titeln „Glück“ bzw. „Mauern“ wurden Künstlerinnen
und Künstler eingeladen und Projekte initiiert, die noch immer auf ihr Publikum warten
und die es noch immer wert sind, präsentiert zu werden. Soweit es organisatorisch
möglich ist, wollen die „Akzente“ diese Ideen aufgreifen und verwirklichen. Einen
gemeinsamen aussagekräftigen Titel zu suchen, kann da leicht zu gewollten oder gar
verkrampften Ergebnissen führen.
Dennoch will das Ausrufezeichen auch eine inhaltliche Aussage treffen. Hat es doch
unterschiedliche, sogar widersprüchliche Bedeutungen: Es kennzeichnet z.B. Verbote
oder Befehle, Wünsche oder Warnungen, Erstaunen und Aufrufe. Gemeinsam ist diesen
verschiedenen Funktionen, dass sie eine Aussage hervorheben und die Wichtigkeit des
Gesagten betonen.
Und genau das wollen die 43. Duisburger Akzente erreichen. Sie wollen zeigen, dass sie
nach zwei Jahren Pause wieder da sind. Neugierig, facettenreich und ohne Scheu vor
Konflikten werden sie ein großes Spektrum künstlerischer Produktionen vorführen und
Diskussionen anregen.
Wir zeigen, dass uns die Akzente wichtig sind und dass wir von ihrer Bedeutung für die
Stadt und die Region überzeugt sind. Vielleicht kann unser Kulturfestival auch anregen
über das nachzudenken, was uns wirklich wichtig ist – nach den Lockdowns, bei weiter
existierender Pandemie aber auch im ganz normalen Leben.
Die 43. Duisburger Akzente! wollen vom 11. März bis zum 03. April 2022 auf jeden Fall
wieder ein Ausrufezeichen setzen.
Fr 11.03.2022 19:30
Eröffnung des THEATERTREFFEN der 43. Duisburger Akzente !
Sa 12.03.202219:30
Großes Haus
Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause
Karten: 17 € – 36 €
Der Zauberberg
Eine Visite.
nach dem Roman von Thomas Mann
in einer Spielfassung von Stephan Bachmann und Carmen Wolfram
unter Verwendung von Texten von Sibylle Berg
„Der Zauberberg“ vom Staatsschauspiel Dresden sollte eigentlich schon die Akzente 2021 zum
Thema „Mauern“ eröffnen, blicken die Zuschauer doch zu Beginn des Abends auf eine hohe
Wand aus Fässern, die polternd in den Orchestergraben stürzt. Und den Abend beschließt ein
Text von Sibylle Berg, der kritisch die „Festung Europa“ ins Visier nimmt. Dazwischen entrollt
sich das Schicksal von Hans Castorp, der zunächst nur in die Schweizer Berge kommt, um seinen
lungenkranken Vetter zu besuchen, der dort in Behandlung ist. Doch die Zeit scheint still zu
stehen hier oben. Eine Faszination geht aus von den Routinen des Kurbetriebes, diesem
Ausnahmezustand, der es erlaubt, sich mit den großen Fragen um Leben und Tod zu
beschäftigen. Aus den geplanten drei Wochen werden Jahre. Jahre, in denen sich in Europa
etwas zusammenbraut, das alles verändern wird.
An den äußeren Bedingungen in Thomas Manns 1924 erschienenen Roman „Der Zauberberg“
hat sich seit Herbst 2020, als Daniela Löffners Inszenierung nach dem ersten Lockdown in
Dresden die Theatersaison wieder eröffnete, leider nicht viel geändert: ein ungnädiger
Krankheitserreger, eine nervöse Gesellschaft und die internationale Lage im Griff politischer
Krisen. Der hermetischen Welt des Sanatoriums fügt die Inszenierung von Daniela Löffner ein
Unten hinzu: Textauszüge aus Sibylle Bergs 2004 entstandenem Roman ENDE GUT – eine
Odyssee durch ein seuchen- und katastrophenversehrtes Deutschland – beleuchten menschliche
Existenzen, die von den privilegierten Zauberbergbewohnern nicht einmal zur Kenntnis
genommen werden.
Regie_Daniela Löffner
Bühne_Ann Heine
Kostüme_Carolin Schogs
Musik_Matthias Erhard
Es spielen:
Moritz Dürr, Philipp Grimm, Kriemhild Hamann, Ursula Hobmair, Christine Hoppe, Holger
Hübner, Raiko Küster, Hans-Werner Leupelt, Annie Nowak, Matthias Reichwald, Marlene Reiter,
Ursula Schucht, Simon Werdelis
Staatsschauspiel Dresden
17.02.2022 14:00 Uhr
Rückfragen: Sabine Smolnik
Tel. 0203-283 62 113
s.smolnik@stadt-duisburg.de