Zeit für Saures?
Von April bis Juni hat Rhabarber Saison. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, zählen die dekorativen Stauden botanisch zwar zum Gemüse, werden aber meist wie Obst zu Marmelade, Kompott oder anderen Desserts verarbeitet.
In Deutschland gab es 2020 etwa 1 300 Hektar Rhabarber, rund 560 Hektar wurden davon in NRW angebaut. Viele Höfe bieten die frischen, leuchtend-roten Stangen direkt in ihren Hofläden an. Wer einen Hofladen in der Nähe sucht, findet die Adresse unter www.landservice.de.
Rhabarber gehört zu der artenreichen Familie der Knöterichgewächse. Bis vor 5 000 Jahren gab es ihn nur als wildwachsende Pflanze. Obwohl der Rhabarber über Jahrtausende als Heilmittel eingesetzt wurde, entdeckten unsere Vorfahren seine Qualität als Nahrungsmittel erst im 18. Jahrhundert.
Die unterschiedliche Färbung des Stiels gibt Aufschluss über den Geschmack. Rhabarber mit einem grünen Stiel und grünem Fruchtfleisch ist besonders sauer und eignet sich für Marmeladen und Kompott. Rotstielige Stangen mit grünem Fruchtfleisch haben einen leicht herben, weniger sauren Geschmack. Sie eignen sich für herzhafte Gerichte und Kuchenfüllungen. Ist der Rhabarber rotstielig mit rotem Fruchtfleisch, enthält er ein leichtes Himbeeraroma und ist besonders mild. Die ideale Verwendung ist in Grütze oder Obstsalat. Besonders zarte Stangen haben hellrote Stiele mit rosa Fruchtfleisch und einen mild-säuerlichen Geschmack.
Der Rhabarber ist sehr kalorienarm, aber reich an Vitamin C und Vitamin A sowie Mineralsalzen. Rhabarber ist lecker, aber keine Kost für jeden Tag, denn die enthaltene Oxalsäure gilt als Kalziumräuber. Das Stangengemüse wird erst nach dem Kochen gezuckert, dadurch wird weniger Zucker gebraucht. Eingeschlagen in ein feuchtes Tuch halten sich die Stangen einige Tage frisch. Tiefgefroren ist er ein knappes Jahr haltbar.
Unkraut auf befestigten Flächen entfernen
Wie kann Unkraut auf befestigen Flächen wie Terrassen oder Wegen beseitigt werden? Das Pflanzenschutzgesetz erlaubt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nur auf landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW mit. Wege, Terrassen sowie Haus- und Hofzufahrten, auch wenn sie nur mit Schotter oder Splitt befestigt sind, gehören nicht dazu. Auch auf Wegen zwischen Beeten, Gräbern oder Rasenflächen dürfen keine Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
Auf befestigen Flächen kann der Wirkstoff nicht in den Boden einsickern und dort biologisch abgebaut werden, sondern bleibt oberflächlich auf dem Beton oder Pflaster haften. Beim nächsten Regen wird das Mittel abgeschwemmt und über den Gully in die Kanalisation und damit in Oberflächengewässer gespült. Das Verbot gilt auch für gerne angewendete Hausmittel wie Essigreiniger oder Streusalz.
Als Alternative zur Chemie bieten sich mechanische Verfahren an. Hochdruckreiniger, Stahlbürsten oder Fugenkratzer leisten gute Dienste bei der Unkrautentfernung. Auch heißes Wasser und ein fester Besen können ohne Probleme verwendet werden. Thermische Verfahren mit Abflammgeräten oder Unkrautbrennern sind ebenfalls erlaubt. Weitere Informationen gibt es unter www.pflanzenschutzdienst.de in der Rubrik Haus- und Kleingarten.
www.pflanzenschutzdienst.de/hausgarten
Futter für Kühe wächst nur langsam
Der Rasen im Garten wächst zurzeit bei kühlem Wetter nur langsam und mähen war bisher häufig noch nicht nötig. Das geht auch vielen Landwirten in NRW so. Sie warten auf den richtigen Termin für den ersten Grasschnitt, denn im Frühjahr legen sie schon die ersten Futtervorräte für den nächsten Winter an, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Anders als beim Rasen entscheidet auf Wiesen und Weiden aber nicht allein die Länge der Halme über den richtigen Schnittzeitpunkt. Futter aus langem Gras gibt Masse und die Kühe und anderes Rindvieh haben was zu kauen. Milch und Fleischansatz gibt es aber nur, wenn das Futter genug Energie, Zucker und Eiweiß enthält. Expertinnen und Experten der Landwirtschaftskammer nehmen seit Anfang April regelmäßig Grasproben von Testflächen im ganzen Land, die gewogen, getrocknet und im kammereigenen Labor in Münster auf Energiegehalt und Inhaltsstoffe untersucht werden. Aus den Ergebnissen leiten sich die Empfehlungen für den optimalen Zeitpunkt für den ersten Schnitt in den verschiedenen Regionen ab. Damit gute Silage und Heu draus werden, muss dann noch das Erntewetter passen.
Schon Ende dieser Woche könnte in einigen Regionen von NRW die Ernte von Ackergras beginnen. Ackergras nutzen Landwirte für die Fütterung ihrer Tiere oder zur Energiegewinnung in Biogasanlagen. Im Gegensatz zu Dauergrünland sind die Ackergrasflächen Teil der Fruchtfolge im Ackerbau und werden nach einigen Jahren wieder umgebrochen. Bis das Gras auf dem Dauergrünland schnittreif ist, wird es dagegen in den meisten Regionen noch ein bisschen dauern.
(Quelle: Pressemitteilung Landwirtschaftskammer NRW)