Antonie Klinge gehört jetzt zum Club der 100-Jährigen. Seit 2018 lebt sie in der Seniorenresidenz “Am Blauen Turm” in Orsoy. Heinz Engelke, erster stellvertretender Bürgermeister, und Karin Karl, Ortsvorsteherin von Orsoy, gratulierten.

Von Sassan Dastkutah

Rheinberg-Orsoy Antonie Kling wurde Dienstag 100 Jahre alt. Seit 2018 lebt sie in der Seniorenresidenz Am Blauen Turm. Gestern besuchte die Orsoyer Ortsvorsteherin Karin Karl und der erste stellvertretende Bürgermeister Heinz Engelke die 100-Jährige in der Orsoyer Seniorenresidenz. Natürlich unter Einhaltung der Coronaschutzbestimmungen und der Hygienevorgaben. Engelke und Karl sind froh, dass sich die Regelungen wieder etwas gelockert haben, um den Geburtstagskindern an der Haustüre gratulieren zu können. Bis vor kurzem sei es nur möglich gewesen, Briefe einzuschmeißen.

Karin Karl und Heinz Engelke hatten sich im Vorfeld angekündigt, trugen Masken, um Antonie Klinge ihre Glückwünsche zu überreichen. Blumen und eine Gratulationsurkunde der Stadt Rheinberg hatten sie im Gepäck. Antonie Klinge begrüßte die beiden fröhlich. Alle hielten den erforderlichen Abstand. „Kommen sie rein“, so die Orsoyerin, die am 30. März 2021 in Hamborn am Rhein (heute Duisburg-Hamborn) geboren wurde und 2018 von Breitscheid nach Orsoy gezogen war. Dass die gebürtige Hambornerin richtig fit ist, wurde schnell klar. Sie erzählte, machte Witze, holte kurzerhand Stühle aus der Küche und bot ihrem Besuch einen Platz an. Schnell kamen die Geburtstagsbesucher und Antonie Klinge ins Gespräch. Es wurde geplaudert, gelacht und geklönt. „Ich bin noch bis zum 95. Lebensjahr Auto gefahren“, verriet sie. Der stellvertretende Bürgermeister und die Ortsvorsteherin staunten. Klinge erzählte weiter: „Ich bin auch flott gefahren, hatte schnelle Autos. Aber Punkte hatte ich nie“, unterstrich sie strahlend.

Dass Antonie Klinge Zeit ihres Lebens eine starke Frau mit jeder Menge Energie war, wurde schnell deutlich, Sie betrieb Kanusport, segelte mit ihrem Mann am Edersee, wo sie auch ein Haus hatten. Mit ihrem Mann, den sie 1943 in seinem Heimatort Eichsfeld in Thüringen geheiratet hatte, hat sie zwei Kinder. Mittlerweile hat sie auch drei Enkel und sechs Urenkel. Mit ihrem Mann hatte sie eine Kaffeerösterei mit einen Süßigkeiten- und Spirituosenladen. Bis 1967 führten sie das Geschäft in Hamborn. 1960 baute das Ehepaar in Breitscheid.
Bis 2018 lebte Antonie Kline dort. „Mein Mann starb 2005. Ich entschied mich 2018 nach Orsoy zu ziehen“, schilderte sie. 2018 habe es große Unwetter gegeben, ihre fünf Keller seien vollgelaufen. Ihr sei da klar geworden, dass die Größe ihres Hauses alleine nicht mehr zu händeln gewesen sei, weshalb sie in die Seniorenresidenz gezogen sei. Engelke und Karl bewunderten die Energie, die sie ihr Leben bis ins hohe Alter aufgebracht hatte, sie immer noch aufbringt. Und das mit viel Witz Charme und jeder Menge Herzlichkeit, wie die Geburtstagsgratulanten feststellten.

Foto: Sassan Dastkutah: v.r.n.l. Ortvorsteherin Karin Karl, Antonie Klinge und erster stellvertretender Bürgermeister Heinz Engelke