Duisburg Die Stadt Duisburg hat gemeinsam mit dem Fußballverband Niederrhein (FVN) und dem Stadtsportbund Duisburg (SSB) ein mehrstufiges Konzept gegen Gewalt im Fußballsport entwickelt. Dieses wurde nun bei einem virtuellen Runden Tisch rund 60 Vereinen aus den Fußballkreisen Duisburg/Mülheim/Dinslaken und Moers vorgestellt.

Sport und Gewalt passt nicht zusammen. Mit dem starken Bündnis der Institutionen Stadt Duisburg und DuisburgSport sowie dem FVN und SSB gehen wir gemeinsam gegen Gewalt im Fußball vor und verdeutlichen, dass wir Gewalt nicht tolerieren. Das durchweg positive Feedback der Vereine zeigt, dass wir alle gemeinsam das gleiche Ziel verfolgen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Das neue Konzept bietet der Stadt Duisburg die Möglichkeit, nach Gewaltdelikten Sanktionen zu verhängen. Den Vereinen bietet es Bausteine zur Prävention, damit Gewalt künftig gar nicht stattfindet:

Auf Initiative des Präsidenten des FVN, Peter Frymuth, wurde der Kontakt zu Professor Dr. Ulf Gebken von der Universität Duisburg-Essen hergestellt. Er wird mit drei Duisburger Fußballvereinen zusammenarbeiten, um individuelle Gewaltpräventionskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es, dass anschließend einzelne Bausteine aus diesen Konzepten allen Vereinen zur Verfügung gestellt werden können. Zusätzlich wurde den Vereinen beim Virtuellen Runden Tisch die Teilnahme an Gewaltpräventionsseminare angeboten, die über den SSB durchgeführt werden.

  • Bei Verstößen wird künftig ein mehrstufiges Sanktionsverfahren zum Einsatz kommen, das den Entzug der verpachteten städtischen Sportanlage als letzte Stufe beinhaltet. Die Vorstufen „Abmahnung“, „Kürzung von städtischen Zuschüssen“ sowie „Streichung von städtischen Zuschüssen“ bieten den Vereinen frühzeitig die Möglichkeit, eigenständig gegen Gewalttäter im Verein vorzugehen, bevor die Pachtanlage gekündigt wird. Mit den Vorstufen ist gewährleistet, dass der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt wird. Sanktionsempfehlungen spricht ein neu einzuberufender „Beratungskreis“ aus, der sich aus Vertretern des SSB, des FVN sowie DuisburgSport zusammensetzt. Entscheidungen über Sanktionen werden letztlich die politischen Gremien der Stadt Duisburg auf Empfehlung dieses Beratungskreises treffen.

Die Vereine werden nun eine Selbstverpflichtungserklärung erhalten. Durch Unterzeichnung dieser Erklärung dokumentieren die Vereine, dass sie sich für einen gewaltfreien Sport einsetzen, der keinen Raum für jede Form der verbalen, psychischen, sexualisierten, rassistischen oder körperlichen Gewalt lässt.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Rates der Stadt Duisburg bei der nächsten Sitzung am 14. Juni 2021, wird das Konzept ab der Fußballsaison 2021/2022 angewandt.

Zum Hintergrund: Nach den heftigen Ausschreitungen in der letzten regulären Fußballsaison 2019/2020 hatte Oberbürgermeister Sören Link die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob Vereinen, die durch Gewalt auffällig geworden sind, die verpachtete Sportanlage entzogen werden kann.

Vorgestellt wurde das neue Konzept beim virtuellen Runden Tisch durch den Bereichsleiter Sportstätten DuisburgSport, Christopher Mainka, und den stellvertretenden Geschäftsführer des SSB, Christoph Gehrt-Butry. Neben Oberbürgermeister Sören Link und rund 60 Fußballvereinen nahmen auch Peter Frymuth (FVN) sowie SSB-Vorstandsmitglied Susanne Hering teil.

(Quelle: Pressemitteilung Stadt Duisburg)