Ruhrparlament beschließt mehrheitlich die Unterstützung der Bewerbung

 

Moers „Mit diesem positiven Votum hat das Ruhrparlament den Weg für ein großartiges, zukunftsbezogenes und in jeder Hinsicht nachhaltiges Gemeinschaftsprojekt des Ruhrgebiets geebnet“, freut sich Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der federführenden Stiftung Industriedenkmalpflege Geschichtskultur zusammen mit ihren Projekt-Partnern. „Wir sind bereit, den Dialog mit der Region und den Kommunen fortzusetzen, um das Potenzial der Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet weiter zu heben mit dem Ziel einer Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste.“

 

Der mehrheitlich gefasste Beschluss des Ruhrparlaments (25.06.2021), der die Unterstützung der Bewerbung zusagt, ist ein klares Zeichen in Richtung NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach. Sie hatte im Rahmen des laufenden NRW-Interessenbekundungsverfahrens zur Fortschreibung der Deutschen Tentativliste für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste die politischen Beschlüsse des Ruhrparlaments sowie der Kommunen erbeten. Auf dieser Grundlage und auf der Basis des Abschlussberichts der NRW-Fachjury will ihr Haus die Entscheidung treffen, ob der Ruhrgebietsvorschlag für das Verfahren auf Bundesebene an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet wird.

 

Die NRW-Fachjury bestätigt in ihrem Abschlussbericht das Potenzial zum außergewöhnlichen universellen Wert der Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet. Sie sieht zugleich die Notwendigkeit umfänglicher Modifizierungen, zweifelt aber deren Umsetzbarkeit bis Oktober 2021 an.

„Unsere Bewerbung und der methodische Ansatz sind so konzipiert, dass wir flexibel und kurzfristig auf unterschiedliche Eingaben z.B. aus der Region und den Kommunen, aus Jury-Beurteilungen und später auch auf Empfehlungen von ICOMOS, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege als beratende Organisation der UNESCO, reagieren können. Solche Eingaben sind“, so Mehrfeld, „stets Bestandteil eines Bewerbungsprozesses; sie werden jetzt und in Zukunft berücksichtigt.“ Aufgrund der datenbankgestützten Arbeitsmethode sowie einer detaillierten geodatenbasierten GIS-Kartierung können Hinweise schnell verarbeitet werden. Der Befürchtung, dass die Zeit für die Umsetzung von Empfehlungen zu knapp ist, widersprechen wir deshalb ausdrücklich“, so Mehrfeld.

 

Nun gilt es, die Entscheidung der NRW-Heimatministerin abzuwarten. Die Bedeutung der Stätten der Industriekultur „für unsere nationale und auch europäische Geschichts- und Erinnerungskultur“ erfuhr mit dem vom Bundestag am 24.06.2021 angenommenen Antrag zur gezielten Förderung der Industriekultur in Deutschland eine besondere Würdigung. Ein JA von Seiten der Landesregierung zur Bewerbung „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“, die auf eine Inwertsetzung der Industriekultur und die damit verbundenen weltweit vorbildlichen Transformationsleistungen im Ruhrgebiet zielt, würde diese hohe Bedeutung einmal mehr bekräftigen.

(Quelle:Pressemitteilung Stadt Moers)