Rheinberg Als am 20. Juli 1969 Neil Amstrong einen der bedeutendsten Schritte der Menschheit auf den Mond machte, machten auch Ursula und Rudolf Kuhlmann die für ihr Leben bedeutendsten Schritte – und zwar aufeinander zu. Diese Schritte sollten dazu führen, dass sie ab diesem Tag nie mehr ohne einander sein wollten.
In Büderich war ein Schützenfest in vollem Gange. Die Menschen feierten ausgelassen und ließen es sich gut gehen. Die damals 22jährige Ursula Immens hatte eigentlich überhaupt keine Lust, ihre Eltern auf das Schützenfest zu begleiten. Die waren damals mit einem Ehepaar aus Büderich befreundet, dass sich oft mit Kind und Kegel zu gemeinsamen Aktivitäten traf. Widerwillig folgte Ursula damals dem Wunsch ihrer Eltern und ahnte nicht, wie bedeutsam dieser Entschluss für ihr weiteres Leben sein würde. Im Festzelt saß man mit der anderen Familie am Tisch und genoss das ungezwungene Beisammensein. Natürlich hatte das befreundete Ehepaar viele Bekannte und auch Familie in Büderich, die hier und da zum „Hallo-sagen“ zum Tisch kamen. Und auf einmal war er da: DER Augenblick, der das Leben von Ursula und Rudolf mit einem Schlag veränderte: Der damals 23jährige Rolf (Kurzform von Rudolf) kam als Neffe des befreundeten Paares an den Tisch und konnte seine Augen nicht mehr von der entzückenden 22jährigen Ulla (Kurzform von Ursula) wenden. Es knisterte sofort. Auch Ulla merkte sofort: Der ist etwas ganz Besonderes!
Und Rolf gab alles. Am nächsten Tag klingelte im Elternhaus von Ulla in Budberg das Telefon. Rolf lud Ulla ein, nochmal nach Büderich zum Schützenfest zu kommen – schließlich wäre das Fest ganze 3 Tage lang! Gesagt getan – Ulla verbrachte nicht nur den zweiten und dritten Tag des Schützenfestes mit ihrem Rolf – mittlerweile sind es 52 Jahre!
Natürlich ging man zu Beginn der Beziehung – wie es damals üblich war – alles langsam an. Bevor die Hochzeitsglocken im Jahr 1971 läuteten, vergingen 2 Jahre. Dann war es endlich so weit. Ulla und Rolf gaben sich zunächst am 29.07.1971 vor dem Standesamt der Gemeinde Budberg und am 30.07.1971 in der Kirche der Gemeinde St. Marien in Budberg das Ja-Wort. Ein besonderes Datum, denn Rolf Kuhlmann hat auch am kirchlichen Hochzeitstag Geburtstag! Es folgte ein rauschendes Fest mit großer Gesellschaft im Lokal „Zur alten Mühle“ in Budberg. Das gemeinsame Leben konnte nun richtig beginnen.
Ulla Kuhlmann verdiente damals ihren Lebensunterhalt als Verwaltungsangestellte bei der Gemeinde Budberg und war vorwiegend im Bereich der Gemeindekasse beschäftigt. Rolf Kuhlmann war studierter Lehrer und unterrichtete in den Fächern Deutsch, Mathematik, Sport, Kunst und vor allem Musik die Schüler*innen der Brüder-Grimm-Grundschule in Issum. Nach der Heirat wohnten die Eheleute zunächst im Haus der Eltern von Ulla und hatten dort ihr eigenes Reich. Im gleichen Haus befand sich der Maler- und Lackiererbetrieb der Eltern. Ein Grundstück auf einem damaligen Gelände der RAG Deutsche Steinkohle AG (heute Steag) war schnell gefunden. Der Bau des Eigenheims in Budberg startete. Fünf Jahre später war es geschafft: Die Eheleute bezogen das Haus, das bis heute ihr Heim und der Lebensmitteilpunkt der Familie ist.
Als im Jahr 1973 die erste Tochter Christiane geboren wurde, konzentrierte sich Ursula voll und ganz auf die Familie und umsorgte Kind, Mann und Heim. Im Jahr 1975 erblickte dann die zweite Tochter Stefanie das Licht der Welt. Beide Töchter haben das „Lehrer-Gen“ vom Vater geerbt. Beide sind heute Konrektorinnen in Heinsberg und Kirchlengem.
Mit Leib und Seele unterrichtete Rolf Kuhlmann 45 Jahre lang am liebsten das Fach Musik und engagierte sich sehr indem er sogar ein Musikensemble mit fast 60 Schüler*innen gründete und mit diesem im Rahmen der Initiative „Schulen musizieren“ des Bundesverbands Musikunterricht und des Landesmusikrates NRW unzählige Auftritte absolvierte. Im Jahr 1992 vertrat er mit der Gruppe sogar das Land NRW bei der Bundesbegegnung.
Die Musik verbindet die Eheleute bis heute sehr. Gemeinsam engagieren sie sich in der Kirchengemeinde St. Marien in Budberg und singen und musizieren im Kirchenchor. Für die Kirchengemeinde reisten sie sogar bis nach Ghana, wo man die Partnergemeinde St. Peter in Lawra besuchte und unterstützte. Dort konnten bis heute drei Schulen, ein Kindergarten und eine Kirche gebaut werden. Das neueste Projekt ist der Bau eines neuen Pfarrheims.
In Indien nahmen die Eheleute Kuhlmann an einer Rundreise zusammen mit Pastor Arogya Raj Kumar Kakumanu teil, der sie zu wichtigen Plätzen seines Herkunftslandes führte. Überhaupt erfreuen sich die beiden Budberger am Reisen. Ob innerhalb Deutschlands mit dem Fahrrad und Bus oder auf Kreuzfahrten in weit entfernte Länder – die Eheleute Kuhlmann haben viel gesehen. Auch ihr Garten, das Rätseln oder das Kegeln sind gemeinsame Hobbies, die sie bis heute verbinden und pflegen.
Durch die Hochzeiten der beiden Töchter und die Geburten der beiden Enkelkinder Ann-Jorina und Aila-Sophie vergrößerte sich die Familie nach und nach immer mehr. Da die beiden Töchter mit den Schwiegersöhnen und Enkelkindern berufsbedingt nicht so häufig vor Ort in Budberg sein können, genießt die Familie jedes Jahr eine gemeinsame Ferienwoche in den Herbstferien. Dann geht es mit „alle Mann (und Frau)“ ans Meer innerhalb Deutschlands. Eine Zeit, die der ganzen Familie heilig ist. In diesem Jahr ist es bereits die 10. gemeinsame Reise!
Während Rolf Kuhlmann sich dafür einsetzt, dass das Plattsprechen am Niederrhein nicht in Vergessenheit gerät – es werden plattdeutsche Abende organisiert und auch ein Buch auf Platt ist bereits erschienen – übernahm Ursula Kuhlmann im Jahr 2000 die Aufgabe der Ortsvorsteherin für den Bereich Budberg und Eversael. Für dieses ehrenamtliche politische Amt wurde sie damals von der CDU vorgeschlagen. Trotz der Tatsache, dass sie als erste Ortsvorsteherin jedoch nicht der Partei beitreten, sondern parteilos bleiben wollte, wurde sie mit großer Mehrheit gewählt. Als Ortsvorsteherin kümmerte sie sich um die Belange der Bürger*innen ihres Zuständigkeitsbereiches und war das Bindeglied zum Stadthaus. Alters- und Ehejubilare wurden von ihr über 20 Jahre lang beglückwünscht. Sie war eine der besten und zuverlässigsten Repräsentantinnen der Verwaltungsspitze der Stadt Rheinberg. Im Jahr 2020 ging sie in den wohlverdienten „Ruhestand“ und übergab das Ehrenamt an ihre Nachfolgerin Martina Nürenberg. Jetzt hat sie wieder mehr Zeit, um sich ihren anderen Hobbies wie dekorieren und natürlich ihrem geliebten Garten zu widmen.
Ursula und Rolf Kuhlmann freuen sich sehr, dass sie nun ihre Goldene Hochzeit zusammen feiern können und sind dankbar, dass sie einander haben. Mit einer Dankmesse in der St. Marien Kirche und einer kleinen Feier im Anschluss ist es Ihnen besonders wichtig, ihre Familie, Freunde und Nachbarn um sich zu haben – auch, wenn dies wegen der Corona-Pandemie in kleinen Feieretappen nach und nach erfolgen wird.
Und was ist nun das Geheimnis des Familien-Erfolgskonzeptes bei den Kuhlmanns? Die beiden sind sich einig: „Gemeinsam Ziele planen und verwirklichen und – ganz wichtig – immer miteinander sprechen!“
Bürgermeister Dietmar Heyde und Ortsvorsteherin Martina Nürenberg gratulierten ganz herzlich zur Jubeltag und freuen sich mit Ulla und Rolf Kuhlmann schon jetzt auf das nächste Ehejubiläum, die Diamantene Hochzeit, im Jahr 2031! Wer weiß, vielleicht hat die Menschheit dann schon weitere Planeten betreten. Der Planet „Ulla und Rolf Kuhlmann“ ist auf jeden Fall erobert!
Foto: Bürgermeister Dietmar Heyde (li.) und Ortsvorsteherin Martina Nürenberg (re.) beglückwünschten das Goldhochzeitspaar Ursula und Rolf Kuhlmann im Namen der Stadt Rheinberg herzlich und
wünschten ihnen noch viele gemeinsame glückliche Jahre.
(Quelle: Foto und Pressemitteilung Stadt Rheinberg)