Moers. (pst) Gemeinsam Politik gestalten: Verschiedene Aspekte des Zusammenlebens der Kulturen in Moers beleuchtete das vhs-Wohnzimmergespräch am Dienstagabend, 8. März. Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der Integrationsrat der Stadt Moers und die vhs Moers – Kamp-Lintfort hatten eingeladen. Hauptthema war, welche Spuren Migrantinnen und Migranten bei der politischen Mitwirkung hinterlassen. Bürgermeister Christoph Fleischhauer (Foto: pst) verlieh zu Beginn der Veranstaltung seiner Enttäuschung Ausdruck, dass der Integrationsrat bei der letzten Wahl eine sehr geringe Resonanz bei den Migrantinnen und Migranten erfahren hat. Aktuell gibt es sechs Mitglieder mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die sich zur Wahl gestellt hatten – bei einer gesetzlich möglichen Gremienstärke von 24 Mitgliedern! Zudem ist der ehemalige Vorsitzende Sait Olgun als beratendes Mitglied hinzugekommen, der ebenfalls in der Talkrunde zu Gast war. Die möglichen Gründe für das fehlende Engagement können vielfältig sein, wie die Teilnehmenden feststellten: Allgemeinde Politikverdrossenheit, geringe Bekanntheit des Gremiums oder mangelnde Zeit bei möglichen Interessierten für das Ehrenamt.

Neue Strukturen für Integrationsrat schaffen
Giulia Di Fiore, Mitglied des Integrationsrats und gebürtige Italienerin, wünschte sich einen anderen Namen für das Gremium: Multikultureller Rat. Stephan Nies vom Netzwerk Mitte-Moers e.V., das Geflüchtete unterstützt, vertrat die Auffassung, dass der Integrationsrat neue Strukturen benötigt, um mehr Menschen zur Mitarbeit zu bewegen. Diese wurden direkt geschaffen: Mehrere Frauen aus Moscheevereinen und dem interkulturellen Nachbarschaftsnetzwerk 55plus stellten ihre Mitarbeit in Aussicht. Beate Schieren-Ohl, vhs-Leiterin, erläuterte, dass auch Interessierte an einer Schulung zur Qualifizierung für kommunale Integrationsräte teilnehmen können. Einen wichtigen Vorschlag unterbreitete Zeyneddin Kursat, Vorsitzender des Mardin Yesilli Kultur- und Solidaritätsvereins. Seiner Auffassung nach müssten die Mitglieder noch stärker auf die Migrantinnen und Migranten in der Stadt zugehen, um ihre Arbeit bekannt zu machen. Bürgermeister Fleischhauer freute sich am Ende der Diskussionsrunde über die rege Teilnahme und die konstruktiven Vorschläge.

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Bei Fragen steht Diana Schmitz, Geschäftsführung des Integrationsrats, zur Verfügung (Telefon: 0 28 41 / 201 – 226, E-Mail: Integrationsrat@Moers.de).

(Quelle: Stadt Moers)

Foto: Stadt Moers