Niederhein/Duisburg Die Unternehmen am Niederrhein sind besorgt: Gestörte Lieferketten, hohe Rohstoffpreise und die unsichere Energieversorgung wirken sich immer stärker auf das Business aus. Zwar machen viele noch gute Geschäfte, oft stockt jedoch die Produktion und die Lager sind übervoll. Wegen der unklaren Lage investieren die Betriebe weniger und meist nur kurzfristig. Anders sieht es bei den Beschäftigten aus. Hier zählt für die Unternehmen: Know-how halten, denn gute Fachkräfte sind Mangelware.

 

„Mit dem Rückgang von Corona hätte es jetzt deutlich bergauf gehen können. Neue Risiken wie der Krieg in der Ukraine, geschlossene Häfen in China oder schnell steigende Preise lassen unsere Unternehmen allerdings weiter auf Sicht fahren“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. Die Zuversicht der Betriebe schwindet merklich. Jedes dritte Unternehmen am Niederrhein rechnet damit, dass das Geschäft schlechter läuft. Der Konjunkturklimaindex fällt unter das langfristige Mittel. Er liegt jetzt bei 99 Punkten – zwölf Punkte tiefer als zu Jahresbeginn.

 

„Nur in der Finanzkrise 2009 und am Anfang der Corona-Pandemie hatten wir schlechtere Werte“, unterstreicht Dietzfelbinger. „Aktuell sorgt vor allem das Kaufverhalten von uns Konsumenten noch für gute Geschäfte im Handel. Das kann sich aber ändern, wenn Lebensmittel und Energie immer teurer werden.“

Mit diesen Unsicherheiten sind die Erwartungen an die Politik groß. „NRW muss noch schneller modernisiert werden. Hier am Niederrhein, Deutschlands Energieregion Nummer Eins, setzen wir auf Innovationen. Ein Beispiel ist Wasserstoff in der Stahlproduktion. Für den Ausbau brauchen wir ein gutes Pipelinesystem, ausreichende Flächen und zügige Genehmigungen. Wir benötigen ein Bündnis, das diese Transformation fördert und begleitet“, fordert Dietzfelbinger.

 

An der Konjunkturumfrage haben sich 300 Betriebe mit rund 45000 Beschäftigten beteiligt.

Quelle: Text und Bild Niederrheinische IHK