Neubau schreitet voran
Mit den Fortschritten beim Neubau des Berufskolleg-Campus Moers wächst das größte und kostenaufwändigste Bauvorhaben in der Geschichte des Kreises Wesel stetig. Im Ergebnis werden die drei Berufskollegs aus Moers, einschließlich der Berufsfachschule für Pflege und Gesundheit (BFS) (ehemals Fachseminar für Altenpflege), auf einem Campus zusammengelegt.

Der erste Campusteil, der Neubau für das Berufskolleg für Technik (BKT) mit der zentralen 5-fach-Sporthalle und dem Zentralbereich mit Forum und Mensa, befindet sich bereits in der Phase des Innenausbaus. Der Umzug des BKT ist für Mitte 2022 vorgesehen und kann nach jetzigem Stand auch so erreicht werden. Der Bau für die weiteren Berufskollegs (Mercator Berufskolleg/MBK und Herrmann-Gmeiner-Berufskolleg/HGB sowie der Pflege-Berufsfachschule BFS) kann nach jetzigem Stand wie geplant im Sommer 2023 erfolgen.

Der Bezug der neuen Sporthalle wird sich um einige Wochen verzögern. Ursprünglich war vorgesehen, dass er in diesem Sommer stattfindet. Grund ist ein Einbruch, bei dem bereits eingebaute Kabel entwendet und dabei Teile der Anlagen zerstört wurden. In der Folge wird die Abnahme und Nutzung der Sporthalle erst etwa acht Wochen später als geplant erfolgen können und dem BKT abverlangen, in dieser Zeit auf die Nutzung der dann fertiggestellten Sportanlagen im Freien auszuweichen.

Helmut Czichy, zuständiges Vorstandsmitglied der Kreisverwaltung: „Dass es trotz unserer Bauüberwachung zu dem Einbruch gekommen ist, ist insbesondere wegen der Zeitverzögerung für die Neubeschaffung und die Reparaturen sehr ärgerlich. Dies zieht Zeitverzögerungen im Räderwerk der Baustelle nach sich.
Die folgenden Gewerke können dadurch nicht planmäßig fortfahren und machen rechtmäßig Verzögerungskosten geltend. Trotz der eingeleiteten Beschleunigungsmaßnahmen, wie Zuschlagsstoffe für eine schnellere Trocknung des Estrichs, können wir das Zeitversäumnis nicht ganz aufholen. In der Bauüberwachung haben wir nochmal nachgerüstet, damit so etwas möglichst nicht nochmal passiert.“

Für das Bauvorhaben hatte der Kreistag im vergangenen Jahr ein Budget von 114 Millionen Euro bewilligt. „Mit den nahezu zu 100 Prozent erledigten Vergaben und den bisherigen Nachträgen liegen wir mit 113 Millionen Euro noch in diesem Budget“, erklärt Denise Timm-Heltweg, Fachdienstleiterin Immobilienmanagement des Kreises Wesel. „Aktuell liegen allerdings Anmeldungen von Nachforderungen der Planer und angekündigte Nachträge der Baufirmen in Höhe von zurzeit 5,8 Mio. Euro vor. Es ist noch nicht klar, ob diese tatsächlich zum Tragen kommen oder nicht. Darüber hinaus kommt es derzeit, auch pandemiebedingt, bei sämtlichen Baumaterialien zu Lieferproblemen und enormen Kostensteigerungen. Wir überprüfen hier genau, welche Kostensteigerungen anzuerkennen sind und welche nicht. Bei Großprojekten ist es nicht unüblich, dass es über solche Themen längerfristige, auch gerichtliche Auseinandersetzungen gibt.“

Um mit dieser Situation umzugehen und das Projekt weiter zielstrebig fertigzustellen, schlägt die Kreisverwaltung in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Bauen und Abfallwirtschaft am 9. Juni 2021 vor, ein entsprechendes Risikobudget einzurichten. Dieses Vorgehen ist bei anderen Großprojekten (z.B. beim Landesbau) üblich. Auch den Sachstand auf der Baustelle und die Kostenentwicklung wird die Kreisverwaltung zusammen mit dem Projektsteuerer assmann group in der Ausschusssitzung näher erläutern.

(Quelle:Pressemitteilung Kreis Wesel)