Warnung vor illegalem Hundehandel

Duisburg Aufmerksame Bürger beobachteten vor einigen Tagen einen Welpenverkauf auf offener Straße im Duisburger Norden und alarmierten die Polizei. Das städtische Veterinäramt wurde benachrichtigt und stellte daraufhin sechs viel zu junge und mangelhaft versorgte Hundewelpen sicher. Ein Welpe war so geschwächt, dass er trotz intensiver tierärztlicher Versorgung kurz darauf verstarb.

Die Corona-Pandemie hat auch bei vielen Duisburgerinnen und Duisburgern den Wunsch nach einem Haustier verstärkt, sodass die Nachfrage besonders für Hunde stark gestiegen ist. Die dadurch immens gestiegenen Verkaufspreise haben dazu geführt, dass der illegale Hundehandel, häufig mit Welpen aus dem Ausland, zurzeit sehr beliebt ist. Mit wenigen Mausklicks im Internet ist es möglich, einen Hund zu kaufen und erst im Anschluss wird den neuen Eigentümern bewusst, dass es die falsche Entscheidung war.

Die Welpen sind oft viel zu jung, durch Parasiten geschwächt und krank. Trotz intensiver und kostspieliger Therapien können sie oftmals nicht gerettet werden. Kommen Hunde oder Katzen ohne Tollwutimpfschutz aus dem Ausland, müssen sie sichergestellt und auf Kosten der neuen Besitzer in Quarantäne genommen werden.

Die tierschutzwidrige Aufzucht und die frühe Trennung von der Mutter und den Wurfgeschwistern führen häufig zu Verhaltensproblemen. So folgt der Freude über den neuen Hausgenossen schnell eine große Enttäuschung. Häufig wenden sich Bürgerinnen und Bürger erst danach an das Veterinäramt.

Nachermittlungen sind oft aussichtslos, da die Täter organisiert vorgehen. Anzeigen können beispielsweise auf Onlineportalen praktisch anonym eingestellt werden. Die Übergabe der Welpen erfolgt dann oft auf öffentlichen Plätzen oder vor einer vereinbarten Adresse, in der die Verkäufer jedoch nicht wohnen. Ein Kaufvertrag wird entweder gar nicht erstellt oder die Personalien der Verkäufer sind frei erfunden. Oft werden auch die Welpen nach Hause gebracht. Unterstützt wird damit eine tierschutzwidrige Massenproduktion von Welpen, vor allem in Osteuropa. So ist es zumeist unmöglich die Verantwortlichen aufzuspüren.

Das Veterinäramt rät daher, die Anschaffung von Hunden und anderen Haustieren sorgfältig zu planen. Hunde werden rund zwölf bis 15 Jahre alt und müssen auch bei Reisen ausreichend versorgt werden.

Tipps beim Haustierkauf des Veterinäramtes:

  • Kritische Betrachtung von Haustieranzeigen auf Onlineportalen.

  • Kein Tier kaufen, wenn das Muttertier nicht vor Ort ist. Vorsicht: Manche Verkäufer präsentieren einfach eine Hündin derselben Rasse als Muttertier.

  • Welpen dürfen frühestens mit acht Wochen von der Mutter getrennt werden.

  • Überprüfung des Gesundheitszustandes (einschließlich Impfungen) der angebotenen Welpen und der Haltungsbedingungen beim Verkäufer.

  • Ein Kauf aus Mitleid aus einer schlechten Haltung ist nicht sinnvoll: Für das eine Tier, das vermeintlich gerettet wurden, werden sehr schnell die nächsten dort leiden.

  • Von Käufen bei einem Verkäufer mit zweifelhafter Identität wird abgeraten; ein Kaufvertrag ist wichtig aber wertlos, wenn die Personalien der Verkäufer nicht überprüft wurden.

  • Auch ein Besuch der Tierheimen in Duisburg und Umgebung ist eine Option: hier warten viele Tiere auf ein neues Zuhause

Weiterführende Informationen: www.wuehltischwelpen.de

(Quelle:Pressemitteilung Stadt Duisburg)