Engelbert Bluschke und Karl Heinz Wenzel sind fleißige Häuslebauer. Für Vögel haben sie schon einige Heime gebaut, nun auch für Störche, damit sie sich in Orsoy ansiedeln

Von Sassan Dastutah

Rheinberg-Orsoy Meister Adebar ist schon längst wieder am Niederrhein heimisch geworden. Auch über Orsoy kreisen Störche regelmäßig, spähen aus der Luft nach Futter. Zeitweise stolzieren mehrere Störche gemeinsam über gemähte Wiesen, um nach Futter zu suchen. Niedergelassen haben sich die prächtigen Vögel aber noch nicht in Orsoy. Das soll sich nun ändern. Jüngst installierten der Orsoyerberger Engelbert Bluschke und der Orsoyer Karl Heinz Wenzel ein schickes Domizil für Meister Adebar auf der Wiese von Hans-Gerd Ohlmann. „Wir haben im den letzten Jahren immer wieder beobachtet, wie Störche auf den abgebrochenen Stämmen einer alten Pappel direkt am Deich ein Nest bauen wollten“, so Engelbert Bluschke, der ebenso wie Karl Heinz Wenzel seit über 30 Jahren in Sachen Naturschutz unterwegs ist. Jüngst hatte Bluschke erst Nisthilfen für Höhlenbrüter angebracht (wir berichteten https://www.regionalepinnwand.de/rheinberg-orsoy-noch-mehr-heime-fuer-meisen-rotkehlchen-co/ ). Erst kürzlich habe wieder ein Storch an einem schräg abgebrochenen Stamm der Pappel ein Nest zu bauen versucht – erneut ohne Erfolg. Und so sei der Plan gereift, die schwarzweißen Vögeln bei Bau zu unterstützen, indem die beiden Naturschützer ein Nest bauten und an dem Stamm anbrachten.  “Es ist zwar etwas spät, dennoch hoffen wir, dass das Nest noch diese Saison bezogen wird”, so Wenzel.

Die beiden Nestbauer setzten ihr Projekt “Storchennest auf der alten Pappel” schnell um. Von der Planung, über den Bau, bis  hin zur Installation des Nests verging keine Woche. Sowohl der Orsoyerberger als auch der Orsoyer lassen, wenn die gefiederten Freunde Wohnungsbedarf haben, nicht lange auf sich warten und unterstützen die geflügelten Wohnungssucher.

Aus Weiden, Haselnuss, Gräsern und allerlei anderen natürlichen Materialien, die Störche auch verwenden, bauten der Orsoyer und der Orsoyerberger in einer Größe von 1,20 mal 1,20 Meister Adebars neues Heim. Dass die Störche den Ort, weil er gut anzufliegen ist, selber ausgesucht haben, freut die Nestbauer.

Mit einer Arbeitsbühne, die die Mateco GmbH aus Alpen kostenlos bereitstellte und der Unterstützung des Baumsägefachmanns Kevin Staats aus Binsheim wurde das Projekt umgesetzt. „Wir sind dankbar für die Mithilfe. Auch Heinz-Gerd Ohlmann danken wir, dass wir das Nest auf seinem Grundstück anbringen durften”, so das Naturschutz-Duo. Das Nest wurde auf einer Höhe von zirka sieben Metern gehieft, der knapp ein Meter dicke Stamm wurde mit der Säge begradigt, damit das Nest Stabilität hat. Anchließend wurde es noch fixiert – und die Mission “Storchennest auf der alten Pappel” war erfüllt.Nun heißt es nur noch warten, bis das neue Zuhause bezogen wird, womit dann auch Orsoy ein Heim für Störche wäre.

 

Storchennestbauer Engelbert Bluschke (l), Karl Heinz Wenzel und Mitarbeiter der Firma Mateco

Kevin Staats sägt den Baum zurecht

Der über ein Meter dicke Stamm soll das Nest tragen

 

 

Karl Heinz Wenzel und Engelbert Bluschke haben das Storchennest gebaut

 

Titelbild und Beitragsfotos Sassan Dastkutah